Sonntag, 22. August 2010

Ein Samstag zum Helfen


















Heute Morgen hieß es ganz früh aufstehen, das war hart, denn Freitag war ein stressiger Tag.
Nach der Schule bin ich mit ein paar Freunden mit der Micro direkt zur Mall gefahren. Die Micro ist ein öffentliches Verkehrsmittel, das nur ein bisschen größer ist als ein VW-Bus und immer rappelvoll mit allen möglichen Menschen.

Die Mall ist ein ganz normales Einkaufszentrum, da gibt es alles zu kaufen: Klamotten, Schuhe, Mc Donalds, KFC. Das besondere ist aber, dass diese Malls nur 3-4 Mal im Jahr schließen. Das heißt, dass man hier sogar sonntags und feiertags shoppen gehen kann! Ein Traum.
Nachdem wir bei Mc Donalds zu Mittag gegessen haben (es ist hier noch billiger als in DE!), sind wir für mich auf die Suche nach Schuhen fürs Colegio gegangen. Ich habe welche gefunden, die halbwegs schön sind. Das heißt echt was, denn die Mädchen aus meinem Jahrgang haben echt schlimme Teile erwischt!

Mein hermano, meine Nachbarin und ich
Dieser schöne Nachmittag war leider nur sehr kurz. Um sechs Uhr musste ich die Micro nach Hause nehmen. Das war ein Erlebnis, denn das erste Mal war ich alleine. Ohne Mamá, ohne hermano und ohne Freundinnen. Vielleicht fragt ihr euch jetzt, was daran so schlimm ist, aber die Micro hat keine richtigen Haltestellen, man steht meeegadicht gedrängt und sieht nicht wann man aussteigen muss. Und wenn man dann aussteigen will, ist es ein Kunststück es schnell genug zu schaffen, sich an den tausend Leuten vorbeizudrängeln.
Naja, ich habe es gut überstanden. Alle waren voll besorgt, ich wurde ungefähr zehnmal angerufen in der Micro, ob denn auch alls "todo bien" wäre. War's.

Heute Morgen um 8 Uhr haben sich alle Rotarier und Nicht-Rotarier, die beim Bau eines Hauses für eine bedürftige Familie helfen wollten versammelt.

Das Wetter war absolut perfekt für unser Vorhaben, es war sonnig, wolkenloser Himmel und es war schön warm aber nicht heiß! Wunderbar, ich konnte endlich mal wieder ein T-Shirt anziehen.

Wir wurden zum Arbeitn in Gruppen aufgeteilt und mit Werkzeug zu dem jeweiligen Wohnort geschickt. Meine Gruppe sollte ein Haus bauen für eine Familie, deren Haus beim Erdbeben eingestürzt ist. Das alte Haus sah wirklich total schlimm aus. Auf der einen Seite war es total eingesackt und man sah überall Risse.
Die ungefähr 20 Leute haben den ganzen Tag an dem Haus gearbeitet. Es wurde aus vorgefertigten Spanplatten zusammengesetzt, Fenster eingebaut und ein sicheres Dach angebracht.
Als der Dachstuhl mittags endlich stand, wurde als erstes die chilenische Flagge gehisst! 




Am späten Nachmittag als wir fast fertig waren, hat mich meine Councelerin entführt und mitgenommen auf Besichtigungstour der anderen Baustellen. Da habe ich neben vielen netten Leuten noch andere Inbounds getroffen, die waren aus Kanada, den USA und Neuseeland. War total nett, mal wieder mit anderen Austauschschülern zu reden!

Heute Abend waren wir um 20 Uhr fertig. Das heißt 12 Stunden Arbeit an einem Haus, das finde ich ganz schön wenig eigentlich ;)

Und jetzt bin ich einfach nur total fertig und werde gleich schlafen gehen,denn morgen steht ein Tennisdoppel an: mein hermano und ich gegen mamá und papá!

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