Dienstag, 22. März 2011

Rotaryreise in den Norden!

Anfang März stand endlich die lang erwartete Rotaryreise in den Norden an.

Die Reise begann erstmal nicht so gut, denn ich wurde um 5.27 Uhr von meiner panischen Gastmutter aufgeweckt, die ihren Wecker verschlafen hatte. Ich hatte dann fünf Minuten Zeit, meine Sachen fertig zu packen und mich fertig zu machen. Das war Stress pur!
Wir kamen dann zum Glück doch noch pünktlich am Treffpunkt an. Der Bus fuhr um 7 Uhr ab und in ihm befanden sich 35 vorfreudige Austauschschüler. Die Leute waren aus den USA, Kanada, Australien, Neuseeland, Dänemark, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und Brasilien.
Der erste Tag der Reise war recht entspannt. Das Ziel der Reise war La Serena. Auf dem Weg sind wir an einem Weinanbau vorbeigekommen und haben dort eine Führung mit Weinprobe gemacht. Als wir dann gegen Abend in La Serena ankamen, haben wir unsere Häuser bezogen, sind an den Strand gegangen und waren noch im Pool.

Am nächsten Morgen machten wir uns früh auf die Weiterreise mit dem Ziel Valle del Elqui. Auf dem Weg sind wir an einer Piscofabrik (Pisco ist ein typischer Schnaps) vorbeigekommen und machten auch da eine Führung mit Probe. Zu Mittag gegessen haben wir in einem Sonnenrestaurant. Das war sehr beeindruckend, denn dort wird nur mit der Kraft der Sonne gekocht. Draußen vor dem Restaurant in der prallen Sonne befanden sich so kleine Kisten mit Glasscheibe. Alles, was man in dem Restaurant bestellen kann, wird in diesen Kistchen zubereitet.
Am Nachmittag kamen wir am Valle del Elqui an. Das ist ein sehr berühmtes, langes Tal. Es ist berühmt für den sehr klaren, sauberen Himmel und es gibt dort sehr viele Sternwarten und Astrologen aller Welt kommen dorthin.
Als erstes sind wir in unser Hotel eingecheckt. Das war supertoll, denn es hatte diesen tollen Designmix aus Holz, Stein und Modernität.
Am Abend haben wir die Sterne erst mit bloßem Auge angeguckt und waren dann in einem Observatorium. Die Sterne waren wunderschön und wirkten total nah. Man hatte das Gefühl, dass man nur seinen Arm austrecken musste und man würde sie berühren können.
Dann haben wir noch ein Lagerfeuer gemacht und in den Geburtstag einer Deutschen reingefeiert. Das war wirklich nett.

Den nächsten Morgen haben wir uns alle zusammen am Pool verbracht und viel Spaß gehabt. Den restlichen Tag haben wir dafür genutzt, die Umgebung des Valle del Elqui kennenzulernen und abends haben wir uns Richtung San Pedro de Atacama aufgemacht. Die Nacht haben wir im Bus verbracht.

Als wir am nächsten Morgen aufwachten, waren wir schon mitten in der Wüste. Wir haben dann einfach angehalten und sind alle ausgestiegen. Es war beeindruckend und wunderschön. Alles war in ein rötliches Licht getaucht, denn die Sonne ging gerade auf. Man spürte dort wirkliche Einsamkeit, denn außer uns sah man niemanden.
Als wir dann in der Wüstenstadt San Pedro de Atacama ankamen, waren wir alle überrascht. Man hatte uns nämlich erzählt, dass die Stadt sehr touristisch sei. Doch als wir ankamen, sahen wir auf den ersten Blick nur kleine, süße, gelbe Häuschen. Doch bald stellte es sich heraus, dass es da nur so von Touristen wimmelt und es ein reges Nachtleben gibt.
Am Nachmittag bin ich mit einer Gruppe Freundinnen in der Wüste reiten gegangen. Das war wirklich lustig und wir haben viel von der Natur gesehen.

Am nächsten Tag haben wir uns die Salzwüste, das Valle de la luna und das Valle de la muerte angeguckt. Das war alles wirklich wunderschön und einzigartig.
Am Abend haben wir ganz wenig zu Abend gegessen und sind früh schlafen gegangen, denn am nächsten Morgen war der Austieg zu den Gesiren geplant.

Wir sind morgens um 4 Uhr losgefahren und haben für die Hochfahrt (von 2.000 Meter auf 4.500 Meter) zwei Stunden gebraucht. Wir mussten so früh fahren, denn wenn die Sonne erstmal aufgeht, nimmt die Aktivität der Gesire ganz schnell ab.
Als wir aus dem Bus stiegen, sah man schon von weitem weiße Dampfsäulen aufsteigen. Wir sind dann da ganz lange rumgelaufen und haben uns diese dampfenden, heißen Quellen angeguckt. Danach haben wir uns in einem natürlichen Thermalpool gebadet. Das war gut, denn draußen war es kalt und das Wasser war wunderbar warm.
Abends sind wir wieder auf die Weiterreise gegangen, es ging nach Arica.

Am Morgen kamen wir in Arica an und haben uns die Stadt ein bisschen angeguckt. Nachmittags waren wir dann am Strand, waren im Meer und hatten eine tolle Zeit.

Am nächsten Tag standen wir wieder früh auf und sind auf 4.500 Meter hochgefahren. Es war wirklich merkwürdig, denn die Natur veränderte sich sehr schnell. Von trockenster Wüste zu grünen Tälern und schneebedeckten Begen. Da oben ging es vielen sehr schlecht, denn diese Höhe ist man nicht gewohnt. Man muss sich langsam bewegen, darf nicht rennen und sich keinen Stress machen.
Wir haben da Vulkane, Täler und den höchsten See der Welt (Lago Chungarra) angeguckt.

Am vorletzten Tag haben wir unbedeutende Sachen angeguckt. Abends sind wir in eine Disco gegangen, um den letzten Abend zu feiern. Das war wirklich lustig und wir hatten zusammen eine gute Zeit.

Den letzten Tag hätte man auch "Shoppingtag" nennen können. Zuerst waren wir auf Früchtemärkte und dann waren wir auf einem riesigen, superbilligen Flohmarkt. Danach sind wir zu einem Laden gefahren, der einfach beeindruckend war. Es gab meterhohe Kleiderberge auf die man draufsteigen konnte und hin- und herspringen konnte. Das Kilo Klamotten aus diesem Berg kostete 2.000 Pesos (weniger als 3 Euro).
Nachmittags sind wir dann zum Flughafen und waren dann innerhalb von drei Stunden wieder in Santiago.

Die Reise war eine tolle Erfahrung, denn wir haben einen tollen Teil Chiles kennengelernt und haben eine tolle Zeit mit einer tollen Gruppe gehabt! :)