Samstag, 11. September 2010

Semana del Colegio

Die kommende Woche ist in unserer Schule ganz besonders, es ist die Woche der Alianza zu Feiern des Nationalfeiertags. In dieser Woche treten also die Jahrgänge gegeneinander an. Jeder Jahrgang bereitet eine Grupe von "Dancing Girls" und eine von "Dancing Boys" vor. Außerdem werden noch typische Tänze aus dem Süden, Norden und Zentralchile getanzt.

Ein Teil meiner Klasse mit Cueca-Kleidung
Gerade läuft schon alles auf Hochtouren, es werden Banner gemalt, alles schick gemacht und vor allem werden den ganzen Tag Tänze einstudiert. Morgen treffen sich alle "Dancing Girls" zum Üben bei einer Freundin zuhause. Das wird denke ich mal sehr lustig.

Leider werde ich kaum was von dieser besonderen Woche mitbekommen, denn am Dienstagmorgen fahre ich für 5 Tage in den Süden von Chile (Chillán). Ich fahre mit den Gastfamilien der Franzosin und der Amerikanerin. Wir werden Ski fahren, alles angucken, tanzen gehen und die Fiestas Patrias feiern. Ich freue mich schon :)

Am Freitag beginnen dann an den Schulen die offiziellen Ferien, denn am 18. September ist der Nationalfeiertag und es gibt eine Woche lang Feste (Fiestas Patrias). Man tut typisch chilenische Sachen, tanzt, isst Empanadas, verbringt Zeit mit der Familie und ist stolz auf sein Land. Wenn man sich im Moment in den Straßen umguckt, ist man umgeben von Chile-Flaggen. Sie sind überall: an Häusern, an Autos, an LKWs, über die Straße gespannt und in den Bäumen.

Sonntag, 5. September 2010

Skifahren über den Wolken

Am Freitagmorgen hat mein Wecker also um 5:10h geklingelt. Das war eher unschön, aber die Aussicht auf Skifahren hat das alles zunichte gemacht. Wir sind dann mit der Micro 45 Minuten nach Santiago gefahren. Da haben wir an der Metrostation Sopaipillas gegessen, das sind so kleine Fladen mit Kürbis (glaube ich). Die sind zum Umfallen lecker und mit 100 Peso sehr billig. Mit der Metro sind wir dann zu einer Busstation gefahren. Da haben wir Tickets für einen Bus gekauft, der direkt ins Skigebiet hochfährt.
Ich hatte mir den Bus deutlich anders vorgestellt, denn es war dann nicht mehr als ein großer VW-Bus. Da haben sich dann so ungefähr 10 Leute reingezwängt und dann ging es los. Nachdem wir ein bisschen durch Santiago gefahren sind, ging das Berghochfahren los. Ein Schild verkündete, dass dies jetzt die erste vo 40 (!!) Kurven sei. Und das waren keine normalen Kurven, das waren 360° Kurven. Neben der Straße gab es keine Leitplanke und man sah den Abgrund. Da bin ich erstmal mehrere Tode gestorben. Während der Fahrt hatte man aber einen wunderbaren Ausblick auf die (zum Teil schneebedeckten) Anden.

Oben angekommen (ungefähr 3.000 Meter hoch) haben wir dann ganz schnell Ski und Snowboard ausgeliehen und sind rauf auf die Pisten. Es war ein absoluter Traum! Man war fast immer alleine auf der Piste, es gab sehr viel verschiedene Arten von Pistas, die Sonne schien, der Himmel war strahlend blau und der Schnee war absolut perfekt.
Auch die Aussicht während des Fahrens war faszinierend, wir waren über den Wolken, konnten Santiago ganz klein sehen und die Anden waren einfach der absolute Hammer!!

Den ganzen Tag hatten mein hermano und ich total viel Spaß. Es war ein perfekter Tag im Schnee!
Am Abend kamen wir dann völlig erledigt zuhause an und ich bin sofort schlafen gegangen. Leider habe ich deswegen einen Anruf (mit Einladung zu einer Party am späten Abend) verpasst, aber alles was ich wollte war schlafen! ;)
Am Samstag waren wir dann mal wieder Tennis spielen bei schönstem Frühlingswetter.

Mittags sind wir nach Santiago zu einer Tante gefahren und haben groß zu Mittag gegessen. Nach einer kleinen Entspannugspause mit einer Tennisübertragung (Federer vs. Mathieu) sind wir wieder aufgebrochen.


Mit dem Auto sind wir auf den Berg Cerro San Cristobal gefahren von dem man eine perfekte Aussicht auf ganz Santiago hatte.
Außerdem steht auf dem Berg eine Marienstatue und das alles ist eines der Wahrzeichen Chiles.
Die Aussicht war auf jeden Fall super und mir ist klar geworden, dass Santiago echt riesig ist!
Mote con Huesillos
Obwohl ich noch sehr satt war vom Mittagessen, musste ich einfach ein typisches Gericht in Chile probieren. Mote con Huesillos. Das ist Pfirsich, Pfirsichsaft und sowas wie Milchreis unten drin. Schmeckt sehr gut.
Nach diesem Ausflug sind wir nochmal zurück zu der Tante und haben noch eine Zwischenmahlzeit eingenommen und sind bis um 10 Uhr geblieben.
Als wir dann zuhause angekommen waren, ging es sehr bald weiter auf eine Geburtstagsparty einer Freundin meines hermanos. Die Party war sehr gut, hat aber erst (wie hier üblich) um Mitternacht angefangen. Zum Tanzen hören sie hier so eine Mischung aus Reggaton und softem Electronic. Und anders tanzen tun sie in Chile auch, mit mehr Hüfte und so. Jaja...

Donnerstag, 2. September 2010

Ein ganz normaler Tag!

Schuluniform!
Also heute war eigentlich ein ganz normaler Schultag, das hieß Religion, Psychologie, Geschichte, Englisch und und und...
In der Mittagspause haben wir Bilder gemacht, das wurde dann sehr lustig, weil alle irgendwelchen Quatsch gemacht haben ;)

Heute Nachmittag war ich dann mit einer Amerikanerin, die auch im Austausch mit Rotary hier ist und in meine Parallelklasse geht, shoppen! Diese drei Stunden waren sehr schön.
Wir haben fast nur Englisch geredet (sehr schlecht für mein Spanisch!) und hatten eine "awesome time"!
Sie hat nach langem Suchen eine skinny Jeans gekauft, weil das hier alle haben und sie hat keine, weil das in Amerika schon aus der Mode ist. Und ich habe mir einen grauen Wollcardigan für den noch recht kühlen September gekauft.

Wir waren sehr stolz auf uns, dass wir was gefunden haben. Denn wir mussten festgestellen, dass man erst lernen muss in einem anderen Land shoppen zu gehen. Umrechnen, fremde Sprache, fremde Läden...

Eigentlich freue ich mich ja nicht über Regen, aber heute sage ich: Zum Glück hat es gestern und heute geregnet! Das heißt nämlich, dass es in den Anden schneit! Und das heißt, dass ich am Freitag mit meinem hermano Skifahren gehe!! Das wird richtig gut, Skifahren in den Anden mit perfekten Schneeverhältnis.
Dafür müssen wir aber um fünf Uhr aufstehen. Um sechs Uhr dann den Bus nach Santiago nehmen und dann da um halb sieben den Bus direkt ins Skigebiet! Aber ich denke, dass sich das lohnen wird...

Montag, 30. August 2010

4.Wochenende

Am Freitagabend hieß es mal wieder zum Flughafen fahren. Diesmal haben wir ein Mädchen aus meiner Schule verabschiedet, íhre Familie wird vielleicht meine zweite Gastfamilie. Der Abschied war für mich nicht so traurig, denn ich kannte sie nur halbwegs gut.
Als wir wieder zuhause waren, wollte ich eigentlich noch weggehen, aber am nächsten Morgen musste ich wieder früh aufstehen, um Tennis zu spielen. Stattdessen habe ich mit meinem hermano und meiner mamá einen Film geguckt. Ist doch auch schön!

Am Samstagmorgen hatte ich dann Tennistraining. Als ich während des Spielens mal einen Blick aufs den Nachbarplatz geworfen habe, bot sich mir dieses Bild. Die Sieger des Trainigspiel durften die Hockenden mit Bällen abschießen. Für alle war das völlig normal, nur ich habe mich ein bisschen gewundert!
Am Abend sind wir dann noch nach Santiago gefahren, um Cousins zu besuchen. Auf dem Heimweg waren wir Essen beim Chinesen. Das war schon sehr anders als in Deutschland. Alles war sehr chilenische angehaucht und im ganzen Restaurant hat kein einziger Chinese bedient oder gekocht. Sogar die Bedienung hat auf meine Nachfrage gesagt, dass Essen sei eine Mischung aus Chile und China. Lecker war es trotzdem!

Heute Vormittag habe ich dann natürlich wieder Tennis gespielt. Direkt danach ging es dann zu einem ausgedehnten Mittagessen mit den Rotariern.
Dort waren auch alle anderen Austauschschüler aus meinem Club und zwei aus einem anderen Club. Das waren jugendliche aus der USA, Frankreich, Neuseeland und Deutschland. Die ganze Zeit wurde sich auf Englisch unterhalten, da das alle verstanden haben. Nur die Franzosin war angeschmiert, denn sie verstand weder Spanisch noch Englisch gut.
Alle haben ähnliche Erfahrungen ausgetauscht. Alle lieben das Brot hier, Manjar und verstehen im Unterricht recht wenig. Der ganze Tag war sehr lustig!

Hier in Chile sind gerade alle total glücklich, weil vor ein paar Tagen verschüttete Minenarbeiter gefunden wurden. Es sind 33 Männer, die 100 Meter tief unten in einer Mine in der Atacama-Wüste gefangen sind. Man hat jetzt Kontakt aufgenommen und ganz Chile war fahnenschwenkend auf der Straße.
Heute hat einer der Mineros seiner Freundin per Telefon einen Heiratsantrag gemacht. Alle sind total bezuckert!

Und gerade habe ich HIER im Fernsehen den Sieg von Gladbach über Leverkusen in den Nachrichten gesehen. 6:3! Es gibt nur eine Borussia! Das wird hier berichtet, weil der Chilene Arturo Vidal in Leverkusen spielt. Alle lieben ihn.

Und jetzt werde ich mit meinem Gastbruder Poker spielen. Um Geld, um 2000 chilenische Pesos (ca.3 Euro). Ich habe mich schon von dem Geld verabschiedet ;)

Freitag, 27. August 2010

Ein paar Fotos

Unser Sushi gestern

Meine Freundinnen und unsere Schuluniform (Teil 1)
Mein Schulhof mit Palmen
Ein Bild in meinen Klassenraum
Meine Freunde
Meine Freunde 2

Donnerstag, 26. August 2010

Mittwoch und keine Schule!

schönes Bild :D
Meinen ersten freien Tag habe ich voll ausgenutzt. Erstmal wurde ausgeschlafen und dann ausgiebig gefrühstückt. Danach mussten meine mamá und ich zur Mall fahren, um da in einem Büro meinen chilenischen Pass (Cédula de Indentidad) abzuholen. Tja, jetzt bin ich wohl für ein Jahr Chilenin! ;)
Das Bild wurde einfach mal so mit einer normalen Kamera von dem Beamten da geschossen. Das Ergebnis sieht man ja! Aber es gibt echt noch schlimmere Bilder, meine mamá hat mit ihres gezeigt!
Als wir zuhause ankamen, hatte die Haushälterin bereits den Mittagstisch gedeckt und wir haben superleckere Lasagne und Salate gegessen.

Nach einer kleinen Mittagspause ging es dann mal wieder zum Flughafen (da war ich jetzt schon gefühlte tausend Mal), um meinen papá zu verabschieden. Der ist gestern zum Arbeiten für ein paar Tage in den Norden von Chile geflogen.

Nachdem wir ihn abgesetzt hatten, sind meine mamá, mein hermano und ich zum Parque Arauco in Santiago gefahren. Das ist so eine riesige Shoppingmall und es gibt sogar ZARA. Ist hier aber echt teuer.
In der Mall bekam meine mamá einen Anruf von meinem papá, dass der seinen Flug verpasst hat und jetzt am Flughafen sitzt. Er hatte sich mit der Zeit um 12 Stunden vertan :D

Kurz haben wir überlegt ihm Gesellschaft zu leisten, aber sind dann lieber da geblieben.
Wir haben in der Mall ein bisschen rumgeshoppt und sind dann auf ein Kino gestoßen. Wir natürlich rein und nach dem nächsten Film gefragt. Es war El Origen (Inception) mit Leonardo DiCaprio. Mit Popcorn, Pepsi (Coca-Cola ist echt besser!) und einem Papaya-Getränk sind wir in den Kinosaal gegangen. Da war zu meiner Überraschung freie Platzwahl!

Der Film hat mir echt gut gefallen, eine sehr tolle Idee steckt dahinter. Es war zwar manchmal etwas schwer ihm zu folgen, denn er war auf leisem Englisch mit spanischen Untertiteln, aber es ging.

Als der Film nach 2 1/2 Stunden vorbei war, sind wir dann doch noch zum Flughafen gefahren, um einen Kaffee mit ihm zu trinken. Wir haben uns da in eines der überteuerten Flughafencafés gesetzt und noch einen schönen Abend verbracht. Seinen Flug hat er dann doch noch bekommen :D
Eigentlich wollten meine mamá, mein hermano und ich gestern Abend noch Sushi esssen gehen, aber dafür war es dann zu spät. Das machen wir heute!

Sonntag, 22. August 2010

Ein Samstag zum Helfen


















Heute Morgen hieß es ganz früh aufstehen, das war hart, denn Freitag war ein stressiger Tag.
Nach der Schule bin ich mit ein paar Freunden mit der Micro direkt zur Mall gefahren. Die Micro ist ein öffentliches Verkehrsmittel, das nur ein bisschen größer ist als ein VW-Bus und immer rappelvoll mit allen möglichen Menschen.

Die Mall ist ein ganz normales Einkaufszentrum, da gibt es alles zu kaufen: Klamotten, Schuhe, Mc Donalds, KFC. Das besondere ist aber, dass diese Malls nur 3-4 Mal im Jahr schließen. Das heißt, dass man hier sogar sonntags und feiertags shoppen gehen kann! Ein Traum.
Nachdem wir bei Mc Donalds zu Mittag gegessen haben (es ist hier noch billiger als in DE!), sind wir für mich auf die Suche nach Schuhen fürs Colegio gegangen. Ich habe welche gefunden, die halbwegs schön sind. Das heißt echt was, denn die Mädchen aus meinem Jahrgang haben echt schlimme Teile erwischt!

Mein hermano, meine Nachbarin und ich
Dieser schöne Nachmittag war leider nur sehr kurz. Um sechs Uhr musste ich die Micro nach Hause nehmen. Das war ein Erlebnis, denn das erste Mal war ich alleine. Ohne Mamá, ohne hermano und ohne Freundinnen. Vielleicht fragt ihr euch jetzt, was daran so schlimm ist, aber die Micro hat keine richtigen Haltestellen, man steht meeegadicht gedrängt und sieht nicht wann man aussteigen muss. Und wenn man dann aussteigen will, ist es ein Kunststück es schnell genug zu schaffen, sich an den tausend Leuten vorbeizudrängeln.
Naja, ich habe es gut überstanden. Alle waren voll besorgt, ich wurde ungefähr zehnmal angerufen in der Micro, ob denn auch alls "todo bien" wäre. War's.

Heute Morgen um 8 Uhr haben sich alle Rotarier und Nicht-Rotarier, die beim Bau eines Hauses für eine bedürftige Familie helfen wollten versammelt.

Das Wetter war absolut perfekt für unser Vorhaben, es war sonnig, wolkenloser Himmel und es war schön warm aber nicht heiß! Wunderbar, ich konnte endlich mal wieder ein T-Shirt anziehen.

Wir wurden zum Arbeitn in Gruppen aufgeteilt und mit Werkzeug zu dem jeweiligen Wohnort geschickt. Meine Gruppe sollte ein Haus bauen für eine Familie, deren Haus beim Erdbeben eingestürzt ist. Das alte Haus sah wirklich total schlimm aus. Auf der einen Seite war es total eingesackt und man sah überall Risse.
Die ungefähr 20 Leute haben den ganzen Tag an dem Haus gearbeitet. Es wurde aus vorgefertigten Spanplatten zusammengesetzt, Fenster eingebaut und ein sicheres Dach angebracht.
Als der Dachstuhl mittags endlich stand, wurde als erstes die chilenische Flagge gehisst! 




Am späten Nachmittag als wir fast fertig waren, hat mich meine Councelerin entführt und mitgenommen auf Besichtigungstour der anderen Baustellen. Da habe ich neben vielen netten Leuten noch andere Inbounds getroffen, die waren aus Kanada, den USA und Neuseeland. War total nett, mal wieder mit anderen Austauschschülern zu reden!

Heute Abend waren wir um 20 Uhr fertig. Das heißt 12 Stunden Arbeit an einem Haus, das finde ich ganz schön wenig eigentlich ;)

Und jetzt bin ich einfach nur total fertig und werde gleich schlafen gehen,denn morgen steht ein Tennisdoppel an: mein hermano und ich gegen mamá und papá!