Montag, 11. Oktober 2010

Día de la raza

"Pastel de choclo"
Heute hat ganz Chile frei, denn es ist der Feiertag "Día de la raza"!
Wir sind also heute gegen Mittag in eine Stadt anschauen gefahren, damit ich Chile besser kennenlerne. Die Stadt heißt Pomaire und liegt im südwestlich von Santiago. Sie ist berühmt für ihre Tonarbeiten.

Als wir da ankamen, hatten alle erstmal Hunger, sodass wir in ein typisch chilenisches Restaurant gegangen sind. Es gab keinen Teppich oder Parkett, sondern pure Erde. Das ist typisch. Ich habe ein Nationalgericht gegessen "Pastel de choclo". Das ist sowas wie ein Auflauf mit Maismasse, Hühnchen und Ei. Die Kombination aus süß und pikant war etwas ungewohnt, aber lecker.

Nach dem Essen sind wir dann noch durch die Straßen geschlendert. Es waren viele kleine Straßen mit kleinen, vollgepackten Lädchen. Sehr unterhaltsam, ganz anders und billig da zu kaufen.


Hier geht gerade dieses Video um, alle haben es gesehen und es ist ein beliebter Witz. Es ist ein Video, das einen Besoffen zeigt, der bei McDonalds in Santiago um 8 Uhr morgens einen "Cuarto de Libra con queso" bestellen will. Das geht aber nicht, weil es die so früh noch nicht gibt. Er beginnt die Filiale zu terrorisieren, zu schreien und darauf hinzuweisen, dass da ja keine Uhrzeit stände und so. Am Ende verlässt er McDonalds mit den Worten: "Bueno, me voy." Es ist richtig lustig und wen es interessiert, der kann sich ja mal das Video angucken: http://www.youtube.com/watch?v=Oi34a7SpEg0

Wetter: wieder mal bewölkt und kühl
Laune: entspannt und zufrieden
Vorsätze: Gitarrensaiten kaufen
News: die Mineros werden am Mittwoch hochgeholt und ganz Chile erlebt es mit! Alles, sogar die Socken, die am Mittwoch von ihnen getragen werden, wird live übertragen...
Tagesfazit: Ein freier Tag ist schön! ;)


Montag, 4. Oktober 2010

Wochenende mit den Inbounds

Jetzt kommt mal wieder ein Post, denn ich habe schon echt lange nicht mehr gepostet. Gerade sitze ich in Schlafanzug und meinem neuen chilenischen Wollpulli in meinem Lieblingssessel, höre chilenischen Reggae und entspanne. Ich komme gerade sehr erschöpft von einem Wochenendausflug an die Küste wieder. Wir waren mit allen 44 Austauschschülern in Viña del Mar, Valparaiso, Isla Negra und San Antonio. Die Austauschschüler sind aus den USA, Kanada, Neuseeland, Australien, Brasilien, Deutschland, Frankreich, Niederland und Schweden.

Am Samstagmorgen haben wir uns um 8 Uhr morgens getroffen, dann ging es mit einem Reisebus auf die Fahrt. Es ist jetzt etwas schwierig den gesamten Tagesablauf aufzuschreiben, denn es waren echt viele Stationen. Wir haben eine Bootsfahrt gemacht, mehrere Strände besucht, waren auf Ferias, haben in einem Restaurant zu Mittag gegessen und viel angeschaut. An einem der Strände haben wir die beste Entdeckung gemacht: Empanadas mit Käse und Manjar. Was sich jetzt erstmal eklig anhört, ist das allerleckerste der Welt. Mmmh.

Bei der ganzen Fahrerei ist der Fahrer unseres Buses wohl einmal sehr unvorsichtig gewesen. In einer Kurve haben wir mit dem hinteren Teil des Buses eine Mauer gerammt. Es machte sehr laut RUMMS, aber mehr ist auch nicht passiert. Danach wurde natürlich immer geklatscht, wenn er eine Kurve bewältigt hatte ;)

Am Abend waren wir dann alle völlig gerädert und wollten eigentlich nur noch schlafen. Es gab dann aber noch Abendprogramm mit Stadtpräsentationen, Tänzen und Sketchen. War sehr lustig. Als das Offizielle vorbei war, wurde die Musik aufgedreht und wir haben getanzt. Ein Schwede hat den DJ gemacht und dank ihm lief einmal "Discopogo". Die sieben Deutschen sind so abgegangen, das war der Hammer!

Heute Morgen sind wir dann nochmal die Gegende entdecken gefahren. Und wir waren auf einer Feria in San Antonio, wo ich mir so einen tollen Wollpulli gekauft habe. Die sind aus Schafswolle, werden im Norden gemacht und sind sehr chilenisch. Ich mag ihn und die Zwergenkaputze finde ich sehr lustig. Die ist mir erst nach dem Kauf aufgefallen, aber ich mag sie ;)


Auf dieser Feria haben wir dann auch noch eine sehr seltsame Erfahrung gemacht. Wir standen gerade für Churros in einer Schlange an, da haben plötzlich Chilenen angefangen Fotos von uns zu machen. Das war so komisch! Mittlerweile ist man an hupende Autos, Pfiffe, Blicke und so was Doofes gewöhnt, aber Bilder... Als ich meiner Gastmamá das erzählt habe, war sie echt angepisst. Sie hat mir erstmal tausendmal gesagt, dass das nicht normal ist und nicht alle Chilenen so sind... ;)


Die ganze Zeit wurde fast ausschließlich Englisch gesprochen, da es Leute gibt, die echt fast gar kein Spanisch reden. Normalerweise hat zum Beispiel Skypen mit Deutschland sehr schlechte Auswirkungen auf mein Spanisch. Doch als ich heute wieder "zuhause" war, konnte ich mich problemlos so wie immer unterhalten. Das war ein schönes Gefühl, ich glaube, dass war der nächste Schritt im Erlernen der Sprache. Jaja. Und das Spanischsprechen fühlte sich besser an als das Englischsprechen. Das war ungewohnt, wo ich doch sonst versucht habe auf Englisch auszuweichen!


Das gesamte Wochenende war richtig toll. Doch jetzt bin ich auch froh, dass ich wieder "zuhause" bin und schlafen kann. Und das werde ich auch jetzt tun!
 ¡Buenas noches!

Wetter: bewölkt und kühl
Laune: müde, aber rundum glücklich
Vorsätze: meinen Bio-Vortrag morgen nicht verhauen und mal ein spanisches Buch lesen
News: zweiter spanischer Traum
Tagesfazit: Englisch ist schön, Spanisch ist besser!

Montag, 20. September 2010

Chillán II

Okay, also die Bilder aus dem Kurzskiurlaub sind jetzt ja schon hochgeladen. Dann werde ich nochmal kurz berichten, wie es war. Es war ein Traum! Wir waren zwei Tage Skifahren und beide Male hatten wir blauen Himmel, strahlende Sonne und guten Schnee. Bei der letzten Abfahrt am letzten Tag haben wir eine schwarze Piste genommen. Die ist recht schwer und allen waren da vorher schonmal hingefallen. An der schwersten Stelle war der Schnee wie Glatteis und ich habe mich richtig schön hingeworfen. Ich dachte, dass alles in Ordnung wäre, aber dann ging die Post ab. Ich konnte mich auf dem Eis nicht halten und bin ungefähr 100 Meter den Berg runtergschlittert, habe meine Ski verloren und die Aufmerksamkeit aller Leute auf mich gezogen. Ich hatte aber Glück und mir ist nichts passiert! :)

Heute ging es dann schon wieder nach Hause. Auf dem Rückweg haben wir bei den Ferias von Chillán Halt gemacht. Das ist so ein großer Markt, wo man alles Mögliche kaufen kann. Das war schon sehr beeindruckend, denn in Europa gibt es nichts Vergleichbares. Viele Leute, viele Waren, viele Gerüche, viel Lärm.

Auf der Rückfahrt haben wir dann noch nichts ahnend bei einem "deutschen" Restaurant Halt gemacht . Dort habe ich Apfelstrudel gegessen und sehr wenig deutsche Sachen gesehen. Als ich auf dem Weg nach draußen war, wurde ich von einer deutschen alten Frau angesprochen und diese Art von Gespräch möchte ich nicht nochmal führen. Wer sich dafür interessiert kann ja mal "Villa Baviera" (Colonia Dignidad) bei Wikipedia eingeben. Die Frau auf jeden Fall wollte mich davon überzeugen, dass Deutsche besser sind als alles und Chilenen (und "Nicht-Deutsche" im Allgemeinen) nicht zu vertrauen ist. Meine Gastfamilie hat mir im Nachhinein auch ein paar unschöne Dinge erzählt. Ich hoffe, dass das die einzige schlechte Erfahrung in diese Richtung bleibt.

 

Samstag, 18. September 2010

Kleine Vormeldung aus Chillán :)

Also gerade sitze ich in einer Hotelbar und nutze das freie Wi-Fi. Deshalb kommt jetzt erstmal vorab nur eine kleine Meldung aus dem wunderschönen Chillán. Gestern und vorgestern waren wir bei perfektem Wetter Skifahren und hatten großen Spaß.

Samstag, 11. September 2010

Semana del Colegio

Die kommende Woche ist in unserer Schule ganz besonders, es ist die Woche der Alianza zu Feiern des Nationalfeiertags. In dieser Woche treten also die Jahrgänge gegeneinander an. Jeder Jahrgang bereitet eine Grupe von "Dancing Girls" und eine von "Dancing Boys" vor. Außerdem werden noch typische Tänze aus dem Süden, Norden und Zentralchile getanzt.

Ein Teil meiner Klasse mit Cueca-Kleidung
Gerade läuft schon alles auf Hochtouren, es werden Banner gemalt, alles schick gemacht und vor allem werden den ganzen Tag Tänze einstudiert. Morgen treffen sich alle "Dancing Girls" zum Üben bei einer Freundin zuhause. Das wird denke ich mal sehr lustig.

Leider werde ich kaum was von dieser besonderen Woche mitbekommen, denn am Dienstagmorgen fahre ich für 5 Tage in den Süden von Chile (Chillán). Ich fahre mit den Gastfamilien der Franzosin und der Amerikanerin. Wir werden Ski fahren, alles angucken, tanzen gehen und die Fiestas Patrias feiern. Ich freue mich schon :)

Am Freitag beginnen dann an den Schulen die offiziellen Ferien, denn am 18. September ist der Nationalfeiertag und es gibt eine Woche lang Feste (Fiestas Patrias). Man tut typisch chilenische Sachen, tanzt, isst Empanadas, verbringt Zeit mit der Familie und ist stolz auf sein Land. Wenn man sich im Moment in den Straßen umguckt, ist man umgeben von Chile-Flaggen. Sie sind überall: an Häusern, an Autos, an LKWs, über die Straße gespannt und in den Bäumen.

Sonntag, 5. September 2010

Skifahren über den Wolken

Am Freitagmorgen hat mein Wecker also um 5:10h geklingelt. Das war eher unschön, aber die Aussicht auf Skifahren hat das alles zunichte gemacht. Wir sind dann mit der Micro 45 Minuten nach Santiago gefahren. Da haben wir an der Metrostation Sopaipillas gegessen, das sind so kleine Fladen mit Kürbis (glaube ich). Die sind zum Umfallen lecker und mit 100 Peso sehr billig. Mit der Metro sind wir dann zu einer Busstation gefahren. Da haben wir Tickets für einen Bus gekauft, der direkt ins Skigebiet hochfährt.
Ich hatte mir den Bus deutlich anders vorgestellt, denn es war dann nicht mehr als ein großer VW-Bus. Da haben sich dann so ungefähr 10 Leute reingezwängt und dann ging es los. Nachdem wir ein bisschen durch Santiago gefahren sind, ging das Berghochfahren los. Ein Schild verkündete, dass dies jetzt die erste vo 40 (!!) Kurven sei. Und das waren keine normalen Kurven, das waren 360° Kurven. Neben der Straße gab es keine Leitplanke und man sah den Abgrund. Da bin ich erstmal mehrere Tode gestorben. Während der Fahrt hatte man aber einen wunderbaren Ausblick auf die (zum Teil schneebedeckten) Anden.

Oben angekommen (ungefähr 3.000 Meter hoch) haben wir dann ganz schnell Ski und Snowboard ausgeliehen und sind rauf auf die Pisten. Es war ein absoluter Traum! Man war fast immer alleine auf der Piste, es gab sehr viel verschiedene Arten von Pistas, die Sonne schien, der Himmel war strahlend blau und der Schnee war absolut perfekt.
Auch die Aussicht während des Fahrens war faszinierend, wir waren über den Wolken, konnten Santiago ganz klein sehen und die Anden waren einfach der absolute Hammer!!

Den ganzen Tag hatten mein hermano und ich total viel Spaß. Es war ein perfekter Tag im Schnee!
Am Abend kamen wir dann völlig erledigt zuhause an und ich bin sofort schlafen gegangen. Leider habe ich deswegen einen Anruf (mit Einladung zu einer Party am späten Abend) verpasst, aber alles was ich wollte war schlafen! ;)
Am Samstag waren wir dann mal wieder Tennis spielen bei schönstem Frühlingswetter.

Mittags sind wir nach Santiago zu einer Tante gefahren und haben groß zu Mittag gegessen. Nach einer kleinen Entspannugspause mit einer Tennisübertragung (Federer vs. Mathieu) sind wir wieder aufgebrochen.


Mit dem Auto sind wir auf den Berg Cerro San Cristobal gefahren von dem man eine perfekte Aussicht auf ganz Santiago hatte.
Außerdem steht auf dem Berg eine Marienstatue und das alles ist eines der Wahrzeichen Chiles.
Die Aussicht war auf jeden Fall super und mir ist klar geworden, dass Santiago echt riesig ist!
Mote con Huesillos
Obwohl ich noch sehr satt war vom Mittagessen, musste ich einfach ein typisches Gericht in Chile probieren. Mote con Huesillos. Das ist Pfirsich, Pfirsichsaft und sowas wie Milchreis unten drin. Schmeckt sehr gut.
Nach diesem Ausflug sind wir nochmal zurück zu der Tante und haben noch eine Zwischenmahlzeit eingenommen und sind bis um 10 Uhr geblieben.
Als wir dann zuhause angekommen waren, ging es sehr bald weiter auf eine Geburtstagsparty einer Freundin meines hermanos. Die Party war sehr gut, hat aber erst (wie hier üblich) um Mitternacht angefangen. Zum Tanzen hören sie hier so eine Mischung aus Reggaton und softem Electronic. Und anders tanzen tun sie in Chile auch, mit mehr Hüfte und so. Jaja...

Donnerstag, 2. September 2010

Ein ganz normaler Tag!

Schuluniform!
Also heute war eigentlich ein ganz normaler Schultag, das hieß Religion, Psychologie, Geschichte, Englisch und und und...
In der Mittagspause haben wir Bilder gemacht, das wurde dann sehr lustig, weil alle irgendwelchen Quatsch gemacht haben ;)

Heute Nachmittag war ich dann mit einer Amerikanerin, die auch im Austausch mit Rotary hier ist und in meine Parallelklasse geht, shoppen! Diese drei Stunden waren sehr schön.
Wir haben fast nur Englisch geredet (sehr schlecht für mein Spanisch!) und hatten eine "awesome time"!
Sie hat nach langem Suchen eine skinny Jeans gekauft, weil das hier alle haben und sie hat keine, weil das in Amerika schon aus der Mode ist. Und ich habe mir einen grauen Wollcardigan für den noch recht kühlen September gekauft.

Wir waren sehr stolz auf uns, dass wir was gefunden haben. Denn wir mussten festgestellen, dass man erst lernen muss in einem anderen Land shoppen zu gehen. Umrechnen, fremde Sprache, fremde Läden...

Eigentlich freue ich mich ja nicht über Regen, aber heute sage ich: Zum Glück hat es gestern und heute geregnet! Das heißt nämlich, dass es in den Anden schneit! Und das heißt, dass ich am Freitag mit meinem hermano Skifahren gehe!! Das wird richtig gut, Skifahren in den Anden mit perfekten Schneeverhältnis.
Dafür müssen wir aber um fünf Uhr aufstehen. Um sechs Uhr dann den Bus nach Santiago nehmen und dann da um halb sieben den Bus direkt ins Skigebiet! Aber ich denke, dass sich das lohnen wird...