Von meiner Gastfamilie wurde ich zu einer wunderbarern Rundreise durch den Süden eingeladen. Wir sind am Donnerstag losgefahren und die erste Station war Concepción. Auf dem Weg haben wir bei einem Restaurant angehalten und ich habe die ersten Humitas in meinem Leben gegessen. Das ist eine superleckere Masse aus Mais, Zwiebeln und Mehl, die in Maisblätter eingewickelt serviert wird.
In Concepción sind wir dann gleich abends auf Entdeckungstour gegangen, okay, eigentlich nur ich, denn alle kannten Concepción schon. Wir sind durch die echt schöne Stadt gelaufen und haben das Unigelände angeguckt. Dort sind wir uberraschend auf eine Tanz- und Gesangsaufführung über Lateinamerika getroffen. Die Bühne war in so etwas wie einem Amphitheater aufgebaut. Die Masse der Zuschauer war sehr gut gelaunt, hat mitgesungen und mitgentanzt.
Am nächsten Morgen wurde ich sehr unsanft früh morgens aufgeweckt. Es gab ein mittelstarkes Erdbeben und die Lampe in meinem Zimmer schwankte bedrohliche hin und her. Als wir dann frühstückten, haben mich als Ausländerin alle gefragt, ob ich denn sehr große Angst hatte. Doch das war gar nicht der Fall. Es war ja nicht mein erstes Erdbeben hier in Chile und außerdem faszinieren sie mich einfach.
Wir haben uns dann aufgemacht, um die Umgebung von Concepción zu erkunden. Als wir mit dem Auto auf dem Weg aus der Stadt waren, sind wir an der sogenannten "Zona 0" ("Zone null") vorbeigekommen. Das ist der Teil der Stadt, der von dem Erdbeben im Februar 2010 am stärksten betroffen war. Es war einfach angsteinflößend. Es gab ein Gebäude, das einfach in der Mitte durchgebrochen ist und eins bei dem die Balkone jetzt einfach schief im Hochhaus "hängen".
Wir haben einen Weg am Meer genommen und sind dann nach einer halben Stunde in Lota angekommen. Das ist eine Stadt des Bergbaus, da jetzt jedoch kein Bergbau mehr betrieben wird, gehört sie zu den ärmsten und sozial schwierigsten Städten Chiles. Wir haben uns da einen Park angeguckt, der in der goldenen Zeit des Bergbaus entworfen und errichtet wurde. Der Ehemann der Minenbesitzerin hatte ihn ihr zu Ehren erbauen lassen.
Es war ein wunderschöner Park mit Pflanzen aus aller Welt, mit Küstenzugang, einem Leuchtturm und einem wunderbaren Ausblick.
Am Nachmittag haben wir dann noch den Abstieg in eine der alten Minen gewagt. Meine kleine Gastschwester hatte erst echte Panik, ich jedoch nicht. Als ich dann aber den Aufzug sah, der uns 40 Meter nach unten bringen sollte, wurde mir auch etwas mulmig. Der sah sehr behilfsmäßig aus und auf keinen Fall sicher. Aber wir haben es doch sicher (wenn auch sehr ruckelig) nach unten geschafft. Dort wurden wir von einem alten Minenarbeiter herumgeführt und sind viel rumgelaufen (zum Teil auch unter dem Meer!). Wir waren alle mit einer Helmlampe ausgestattet und sonst gab es unten keinerlei Licht und keinerlei normalerweise bekannte Vorsichtsmaßnahmen. Der Minenarbeite bat uns dann an einer Stelle, alle das Licht auszustellen. Das war sehr beeindruckend, denn dort unter der Erde herrschte dann die absoluteste Dunkelheit. Man sah rein gar nichts und man hörte auf einmal viel mehr. Eine tolle Erfahrung.
Am Samstag haben wir dann einen sehr entspannten Strandtag gemacht. Wir sind morgens mit einem Teil der Familie, die in Concepción wohnt, nach Dichato gefahren. Dort sah man noch krassere Auswirkungen des Erdbebens und vor allem des Meerbebens. Die ganze erste Reihe der Häuser war einfach weg. Teilweise sah man noch den Grundriss, einen Herd oder eine Wand, doch der Großteil wurde einfach vom Meer weggespült. In der Stadt sahen wir auch ein Auto, das vor kurzem aus dem Meer gezogen worden war. Es war völlig zerstört. Sogar den Straßenhunden sah man Folgen an, vielen von ihnen fehlt eine Pfote.
Trotz dieses traurigen Anblicks hatten wir einen wunderbaren Tag. Wir haben frische Muscheln und Krebse gegessen, lagen in der Sonne und ich war das erste Mal im chilenischen Meer. Es war seeeehr kalt, denn das Wasser ist durch den Humboldtstrom saukalt.
Abends auf dem Rückweg haben wir noch auf einem Fisch- und Muschelmarkt angehalten und tütenweise Krebschen und Muscheln für das Abendessen gekauft.
Am nächsten Morgen sind wir um 4:00 Uhr aufgestanden und haben Concepción den Rücken zugewandt. Auf dem Weg immer weiter in den Süden, merkte man wie es immer grüner und bewaldeter wurde. Wir haben einen Zwischenhalt in Valdivia gemacht, dort haben wir auf wunderschönen Flüssen eine Bootstour gemacht. Valdivia liegt in der 9. Region, der Region der Flüsse und deshalb kann man kaum irgendwo hingucken ohne Wasser zu sehen.
Nach eine außergewöhnlichen Anfahrt (mit Blick auf drei schneebedeckte Vulkane) kamen wir abends in Puerto Varas an. Diese Stadt liegt in der 10. Region ( Region der Seen) und am See Llangihue.
Am nächsten Morgen sind wir früh losgefahren, denn es gab sehr viel anzugucken. Als erstes auf dem Plan stand ein Nationalpark, der die Saltos del Petrohue beinhaltet. Das sind Stromschnellen und Wasserfälle, die zwei verschieden hoch gelegene Seen verbinden. Der Nationalpark war wunderschön, das Wasser kristallklar und es hatte unglaubliche Kraft. Das einzige was den Aufenthalt verschlechtert, waren die Riesenbremsen. Wir kamen leider gerade in der Zeit, in der es diese Riesenbremsen gab und sie verfolgten einen sehr hartnäckig.
Als nächstes sind wir nach Puerto Montt und Angelmó gefahren, da waren wir auf einer wirklichen riesigen Fería (Markt mit typischen, handgemachten Produkten Chiles).
Am frühen Abend haben wir dann mit einem Schiff zur Insel Chiloé übergesetzt. Das ist die zweitgrößte Insel Südamerika (nach den Feuerländern im Süden Chile und Argentinien), eine sehr traditionsreiche und sagenumwobene Insel. Sie ist Teil der Küstenkordillera, die vorher schon eimal im Meer verschwindet. Dort sind wir ein bisschen rumgekommen und habe diese wunderschöne Insel mit kleinen süßen Häusern und tollen Stränden kennengelernt. Auf der ganzen Insel verteilt gibt es ganze 160 Kirchen!
Das war der südlichste Punkt unserer Reise und danach sind wir nur noch zurück in den Norden gefahren.
Auf der Rückweg haben wir noch einen Zwischenhalt am See Villarrica gemacht. Da hatten wir ein Ferienhaus am See und wir haben den ganzen Tag draußen verbracht. Vom Strand aus konnte man den Vulkan Villarrica sehen. Abends sind wir nach Pucon gefahren, das ist sozusagen die Partystadt im Süden Chiles. Viele Jugendliche aus ganz Chile versammeln sich da im Sommer und feiern. Die Stadt war schön, doch sehr touristisch.
Alles in allem war die Reise in den Süden eine tolle Erfahrung, denn ich bin mal ganz aus dieser Region um Santiago herausgekommen. Mir wurde erst richtig bewusst, wir vielseitig Chile eigentlich ist. Es ist wirklich beeindrucken, es gibt von allem etwas: Vulkane, Seen, Meer, Flüsse, Berge, Wüste...
Hier kommen jetzt ein paar Fotos der Reise!
Sonntag, 16. Januar 2011
Samstag, 1. Januar 2011
Weihnachten!
Nach vielen Tagen voll mit Feiern und ständig vielen Leuten, finde ich jetzt mal wieder Zeit zu schreiben.
Als Weihnachten immer näher kam, hatte ich ein bisschen Angst, dass mich das Heimweh packen würde. Denn alle warnen einen immer, dass es Weihnachten am schlimmsten ist und so. Doch da alles einfach so anders war hier, hatte ich gar kein Heimweh...
In der Vorweihnachtszeit gibt es in Chile kaum Bräuche. Alle backen Kekse, aber es gibt keinen Adventskalender und nur sehr selten einen Adventskranz.
Am Heiligabend (regulärer Arbeitstag für alle!) haben wir bis mittags das ganze Haus auf Vordermann gebrachtu. Der Truthahn wurde vorbereitet, der Tisch schön gedeckt und die Geschenk unter den Tannenbaum gelegt. Ich habe Weihnachten nichts mit dem "viejito pascuero" (Weihnachtsmann)zu tun gehabt, denn es gab ja keine kleine Kinder in meiner Gastfamilie. Eine amerikanische Austauschschülerin hat aber zum Beispiel mit ihrer kleinen Gastschwester 2 Stunden draußen nach dem Weihnachtsmann gesucht!
Abends gingen wir dann zur Weihnachtsmesse. Das war auch sehr ungewohnt, denn anstatt wie sonst im Weihnachtsgottesdienst sehr zu frieren, wurde es in der überfüllten Kirche sehr sehr heiß.
Nach dem Gottesdienst haben wir im kleinen familiären Kreis ein sehr leckeres Abendessen mit Truthahn, kleinen Krokettenbällen und Salaten gehabt. Danach fing dann das Warten an, denn anders als in Deutschland kommt die Bescherung erst nach 12 Uhr. Wir haben uns in der Zwischenzeit mit der Tochter in den USA per Skype verbunden. Das war sehr nett und es war schön für ihre Eltern, denn sie hat Mitternacht mit uns verbracht. Das hat ihnen viel bedeutet.
Nach Zwölf wurden dann die Geschenke geöffnet und ich konnte endlich mein Weihnachtspaket aus Deutschland aufmachen! Als wir mit der Bescherung fertig waren, sind wir zu den Nachbarn gegangen, denn da gab es eine kleine Weihnachtsparty.
Der wichtigste Tag der Weihnacht hier ist der 1. Weihnachtstag, da haben wir ein großes Treffen der ganzen Familie in unserem Haus gehabt. Wir haben mal wieder groß gegessen, waren im Pool und hatten an diesem sonnigen Tag sehr viel Spaß zusammen.
Der 2. Weihnachtstag ist hier in Chile dann wieder ein ganz normaler Arbeitstag.
Als Weihnachten immer näher kam, hatte ich ein bisschen Angst, dass mich das Heimweh packen würde. Denn alle warnen einen immer, dass es Weihnachten am schlimmsten ist und so. Doch da alles einfach so anders war hier, hatte ich gar kein Heimweh...
In der Vorweihnachtszeit gibt es in Chile kaum Bräuche. Alle backen Kekse, aber es gibt keinen Adventskalender und nur sehr selten einen Adventskranz.
Am Heiligabend (regulärer Arbeitstag für alle!) haben wir bis mittags das ganze Haus auf Vordermann gebrachtu. Der Truthahn wurde vorbereitet, der Tisch schön gedeckt und die Geschenk unter den Tannenbaum gelegt. Ich habe Weihnachten nichts mit dem "viejito pascuero" (Weihnachtsmann)zu tun gehabt, denn es gab ja keine kleine Kinder in meiner Gastfamilie. Eine amerikanische Austauschschülerin hat aber zum Beispiel mit ihrer kleinen Gastschwester 2 Stunden draußen nach dem Weihnachtsmann gesucht!
Abends gingen wir dann zur Weihnachtsmesse. Das war auch sehr ungewohnt, denn anstatt wie sonst im Weihnachtsgottesdienst sehr zu frieren, wurde es in der überfüllten Kirche sehr sehr heiß.
Nach dem Gottesdienst haben wir im kleinen familiären Kreis ein sehr leckeres Abendessen mit Truthahn, kleinen Krokettenbällen und Salaten gehabt. Danach fing dann das Warten an, denn anders als in Deutschland kommt die Bescherung erst nach 12 Uhr. Wir haben uns in der Zwischenzeit mit der Tochter in den USA per Skype verbunden. Das war sehr nett und es war schön für ihre Eltern, denn sie hat Mitternacht mit uns verbracht. Das hat ihnen viel bedeutet.
Nach Zwölf wurden dann die Geschenke geöffnet und ich konnte endlich mein Weihnachtspaket aus Deutschland aufmachen! Als wir mit der Bescherung fertig waren, sind wir zu den Nachbarn gegangen, denn da gab es eine kleine Weihnachtsparty.
Der wichtigste Tag der Weihnacht hier ist der 1. Weihnachtstag, da haben wir ein großes Treffen der ganzen Familie in unserem Haus gehabt. Wir haben mal wieder groß gegessen, waren im Pool und hatten an diesem sonnigen Tag sehr viel Spaß zusammen.
Der 2. Weihnachtstag ist hier in Chile dann wieder ein ganz normaler Arbeitstag.
Mittwoch, 15. Dezember 2010
3 Monate Sommer pur!
Heute ist offiziell mein erster Ferientag!
Nachdem wir am Montag mit Biologie die Abschlusspruefungen abgeschlossen hatten, wurde meine Schule in die Freiheit entlassen. Auf uns warten 3 Monate Sommerferien, das heisst hier: Sonne, sonnen, Pool und viel Spass!
Am Montag gab es dann auch gleich die erste tolle Aktion. Alle Maedchen aus meiner Klasse haben nach der Schule eine "school's out"-Party gemacht. Direkt nach dem Unterricht sind wir alle im Bus (16 in einen oeffentlichen Bus zu bekommen: eine Kunst!) in den naechsten Ort gefahren. Da haben wir erstmal Pizza gegessen.
In dem Pizzaladen gab es sowas wie einen "Musikautomaten", da warf man 100 Pesos (ca. 12 Cent)und dann konnte man ein Lied aussuchen, welches darauf laut im Laden erklang. Das war mir noch nie begegnet und ich fand es sehr lustig!
Nachdem wir Essen und Softdrinks eingekauft hatten, sind wir wieder alle in den Bus. Als wir endlich (nach 15 min. Fussweg bei bruellender Hitze!)bei dem Haus meiner Freundin ankamen, wollten wir einfach nur noch in den Pool. Eine Freundin und ich haben uns kurzfristig entschlossen in Schuluniform in den Pool zu springen, um dem Schuljahr so richtig "Chao!" zu sagen.
Den ganzen Tag und die schlaflose Nacht hatten wir eine super Zeit. Wir waren im Pool, haben uns gesonnt, viel gelacht, uns Weihnachtskarten ueberreicht, viel geredet und die Nacht durchgetanzt. Es waren wirklich tolle 24 Stunden!
Und jetzt stehen 3 lange Monate Sommerferien vor der Tuer: Weihnachten, Familienwechsel, Silvester, Reise an den See Rapel, Reise in den Sueden, Reise in die Atacamawueste und und und...
Nachdem wir am Montag mit Biologie die Abschlusspruefungen abgeschlossen hatten, wurde meine Schule in die Freiheit entlassen. Auf uns warten 3 Monate Sommerferien, das heisst hier: Sonne, sonnen, Pool und viel Spass!
Am Montag gab es dann auch gleich die erste tolle Aktion. Alle Maedchen aus meiner Klasse haben nach der Schule eine "school's out"-Party gemacht. Direkt nach dem Unterricht sind wir alle im Bus (16 in einen oeffentlichen Bus zu bekommen: eine Kunst!) in den naechsten Ort gefahren. Da haben wir erstmal Pizza gegessen.
In dem Pizzaladen gab es sowas wie einen "Musikautomaten", da warf man 100 Pesos (ca. 12 Cent)und dann konnte man ein Lied aussuchen, welches darauf laut im Laden erklang. Das war mir noch nie begegnet und ich fand es sehr lustig!
Nachdem wir Essen und Softdrinks eingekauft hatten, sind wir wieder alle in den Bus. Als wir endlich (nach 15 min. Fussweg bei bruellender Hitze!)bei dem Haus meiner Freundin ankamen, wollten wir einfach nur noch in den Pool. Eine Freundin und ich haben uns kurzfristig entschlossen in Schuluniform in den Pool zu springen, um dem Schuljahr so richtig "Chao!" zu sagen.
Den ganzen Tag und die schlaflose Nacht hatten wir eine super Zeit. Wir waren im Pool, haben uns gesonnt, viel gelacht, uns Weihnachtskarten ueberreicht, viel geredet und die Nacht durchgetanzt. Es waren wirklich tolle 24 Stunden!
Und jetzt stehen 3 lange Monate Sommerferien vor der Tuer: Weihnachten, Familienwechsel, Silvester, Reise an den See Rapel, Reise in den Sueden, Reise in die Atacamawueste und und und...
Dienstag, 7. Dezember 2010
La Teletón und Vorweihnachtszeit

Die dazugehoerige Fernsehshow begann am Freitagabend und ging pausenlos bis Samstagnacht. Sie wurde live aus dem Estadio Nacional uebertragen. Es traten viele Bands und Saenger auf, zB. David Bisbal, Francisca Valenzuela und Ricky Martin. Es werden die Geschichten von vielen Kindern mit Behinderungen gezeigt und die Eltern kommen und reden. Es war recht lustig, denn am Samstagnachmittag habe ich eine dieser Familien samt Sohn (durch Skiunfall behindert) in Santiago gesehen!
Das Herz dieser ganzen Aktion ist der "Superchilene" Don Francisco, er macht hier ganz viele soziale Sachen und wurde beruehmt als Moderator.
Das Ziel jedes Teletóns ist es natuerlich, Geld zu sammeln. Man versucht immer die Geldhoehe des vorherigen Jahres zu ueberbieten. 2009 wurden $16.589.850.127 chilenische Pesos gesammelt und dieses Jahr erreichte man $18.890 .559.347 chilenische Pesos.

Gestern habe ich dann versucht, doch ein bisschen Vorweihnachtlichkeit ins Haus zu bringen. Erst habe ich mit meiner Gastmutter Kekse gebacken und dann habe ich einen provisorischen Adventskranz gebastelt und die zweite Kerze angezuendet.
Samstag, 27. November 2010
Thanksgiving in Chile!
Gestern waren wir Austauschschueler alle von der Schule befreit, denn es stand (fuer die Amerikaner) ein ganz besonderer Tag an: Thanksgiving. Wir hatten beschlossen, dass wir das alle zusammen feiern wollen, denn es sollte auch in Chile (wo dieser Feiertag nicht praktiziert wird) fuer sie ein wunderbarer Tag voll mit ihren Traditionen sein.
Wir trafen uns also morgens im Haus unserer Councellerin. Wir hatten beschlossen, dass jeder etwas zu essen mitbringt, damit wir nicht mehr so viel da vor Ort zubereiten muessen. Die Franzosin und ich wollten etwas jeweilig typisch aus unserer Heimat mitbringen. Sie brachte Tomatentarte mit und ich entschied mich fuer Mamorkuchen, denn fuer Apfelkuchen war ich dann am Vorabend etwas zu faul...
Unsere Councellerin ueberliess uns 6 einfach ihre Kueche und wir haben dann noch zusammen die fehlenden Sachen gekocht. Als wir dann um 2 Uhr mit dem Mittagessen begonnen haben, gab es viele leckere Sachen: Truthahn, Kartoffelbrei, Salate, Tomatentarte, Mais und natuerlich chilenisches Brot. Nach einer kurzen Pause kamen wir dann zum Nachtisch, es gab: Marmorkuchen, Zitronenkuchen, Kuerbiskuchen (typisch amerikanisch!), Joghurtkuchen und vieles mehr.
Nachdem wir ja wirklich sehr viel gegessen hatten, haben wir uns erstmal ausgeruht und alle haben per Skype mit ihren Eltern geredet. Als wir dann etwas wiederhergestellt waren, sind wir in den Pool gegangen, denn auch gestern war es wieder mal heiss.
Im Pool hatten wir unglaublich Spass, denn die Franzosin hat eine Kamera mit der man Unterwasserbilder aufnehmen kann!
Am spaeten Nachmittag hat uns unsere Councellerin dann endlich unsere naechsten Gastfamilien gesagt. Ich habe mich sehr an "Germany's Next Topmodel" erinnert gefuehlt, denn sie uebergab uns jedem einen Briefumschlag und ein Geschenk von unserer neuen Familie. Es war schon echt hart diesen Umschlag aufzumachen, denn da war ja sozusagen deine Zukunft (immerhin die naechsten 7 Monate!) drin.
Meine naechste Gastfamilie wohnt ganz in der Naehe meiner aktuellen Familie, sie haben zwei Toechter und sind sehr nett. Also ich denke, dass auch der zweite Teil meines Auslandsjahres von einer guten Gastfamilie begleitet wird. Meine aktuelle Gastfamilie wechsele ich aber nur ungern, denn ich fuehle mich hier pudelwohl. Sie haben alles versucht, damit ich nicht wechseln muss, doch ohne Erfolg. Jetzt haben wir schon ausgemacht, dass ich sie immer besuchen kann und es wird mir jeden Tag versichert, dass ich immer wie eine Tochter mehr sein werde, dass das hier immer mein Haus sein wird und dass sie mich alle sehr lieb haben. Das ist wirklich lieb und stimmt mich etwas traurig... Aber noch kann ich die Zeit hier ja noch geniessen :)
Wir trafen uns also morgens im Haus unserer Councellerin. Wir hatten beschlossen, dass jeder etwas zu essen mitbringt, damit wir nicht mehr so viel da vor Ort zubereiten muessen. Die Franzosin und ich wollten etwas jeweilig typisch aus unserer Heimat mitbringen. Sie brachte Tomatentarte mit und ich entschied mich fuer Mamorkuchen, denn fuer Apfelkuchen war ich dann am Vorabend etwas zu faul...
Unsere Councellerin ueberliess uns 6 einfach ihre Kueche und wir haben dann noch zusammen die fehlenden Sachen gekocht. Als wir dann um 2 Uhr mit dem Mittagessen begonnen haben, gab es viele leckere Sachen: Truthahn, Kartoffelbrei, Salate, Tomatentarte, Mais und natuerlich chilenisches Brot. Nach einer kurzen Pause kamen wir dann zum Nachtisch, es gab: Marmorkuchen, Zitronenkuchen, Kuerbiskuchen (typisch amerikanisch!), Joghurtkuchen und vieles mehr.
Nachdem wir ja wirklich sehr viel gegessen hatten, haben wir uns erstmal ausgeruht und alle haben per Skype mit ihren Eltern geredet. Als wir dann etwas wiederhergestellt waren, sind wir in den Pool gegangen, denn auch gestern war es wieder mal heiss.
Im Pool hatten wir unglaublich Spass, denn die Franzosin hat eine Kamera mit der man Unterwasserbilder aufnehmen kann!
Am spaeten Nachmittag hat uns unsere Councellerin dann endlich unsere naechsten Gastfamilien gesagt. Ich habe mich sehr an "Germany's Next Topmodel" erinnert gefuehlt, denn sie uebergab uns jedem einen Briefumschlag und ein Geschenk von unserer neuen Familie. Es war schon echt hart diesen Umschlag aufzumachen, denn da war ja sozusagen deine Zukunft (immerhin die naechsten 7 Monate!) drin.
Meine naechste Gastfamilie wohnt ganz in der Naehe meiner aktuellen Familie, sie haben zwei Toechter und sind sehr nett. Also ich denke, dass auch der zweite Teil meines Auslandsjahres von einer guten Gastfamilie begleitet wird. Meine aktuelle Gastfamilie wechsele ich aber nur ungern, denn ich fuehle mich hier pudelwohl. Sie haben alles versucht, damit ich nicht wechseln muss, doch ohne Erfolg. Jetzt haben wir schon ausgemacht, dass ich sie immer besuchen kann und es wird mir jeden Tag versichert, dass ich immer wie eine Tochter mehr sein werde, dass das hier immer mein Haus sein wird und dass sie mich alle sehr lieb haben. Das ist wirklich lieb und stimmt mich etwas traurig... Aber noch kann ich die Zeit hier ja noch geniessen :)
Sonntag, 21. November 2010
Freitag in Valparaiso
Am Freitag war ich von der Schule befreit (schrecklichen Sportunterricht mit stundenlangem Joggen bei praller Sonne verpasst!), denn es gab eine Aktion des Rotaryclubs.
Wir sind mit Kindern (10-14 Jahre alt) von verschiedenen armen Schulen in Talagante nach Valaparaiso gefahren. Als wir Austauschschueler ankamen, gab es erstmal ein riesiges Staunen, denn wir stachen deutlich aus der Menge raus mit unseren blonden Haaren.
Die am Anfang vorherrschende Schuechternheit loeste sich im Bus auf dem Weg nach Valparaiso ganz schnell in Luft auf. Alle Kinder bestuermten uns mit Fragen und ich musste mir sehr oft irgendwas auf Deutsch aus den Fingern saugen, damit sie hoeren konnten wie sich Deutsch anhoert.
Ich hatte ganz schnell viele kleien Maedchen um mich herum, die dann begannen mir Reaggaton-Lieder beizubringen und laut im Bus sangen. Es war sehr witzig.
Mitten im Singen merkte ich ploetzlich ein Zupfen an meinem Kopf, die Maedchen hinter mir versuchten, mir heimlich ein Haar zu klauen. Das hat mich sehr ueberrascht. Sie haben mich dann ganz lieb gefragt, ob sie ein Haar von mir haben koennen und ich habe ihnen diesen Wunsch natuerlich (wenn auch irritiert) erfuellt. Den ganzen Tag wurde in meinen Haaren rumgefummelt und ich war am Ende des Tages ueberrascht, dass ich noch Haare hatte ;)
Die Kinder haben ganz viele Sachen aus ihrem Leben erzaehlt, das war teilweise wirklich schockierend. Fuer viele der Kinder war es das erste Mal, dass sie nach Valparaiso gefahren sind. Und das obwohl sie nur anderthalb Stunden entfernt wohnen...
In Valparaiso haben wir ein Museum angeschaut, Kriegsschiffe besichtigt und Mittag gegessen.
Der Tag war wirklich schoen und es wurden uns die Augen geoeffnet, dass es hier in Chile noch eine andere Welt gibt. Wir kennen nur die Oberschicht und uns war einfach nicht klar, dass es so krasse Armut hier gibt. Das Einzige, was ich nach diesem Tag will ist helfen!
Wir sind mit Kindern (10-14 Jahre alt) von verschiedenen armen Schulen in Talagante nach Valaparaiso gefahren. Als wir Austauschschueler ankamen, gab es erstmal ein riesiges Staunen, denn wir stachen deutlich aus der Menge raus mit unseren blonden Haaren.

Ich hatte ganz schnell viele kleien Maedchen um mich herum, die dann begannen mir Reaggaton-Lieder beizubringen und laut im Bus sangen. Es war sehr witzig.
Mitten im Singen merkte ich ploetzlich ein Zupfen an meinem Kopf, die Maedchen hinter mir versuchten, mir heimlich ein Haar zu klauen. Das hat mich sehr ueberrascht. Sie haben mich dann ganz lieb gefragt, ob sie ein Haar von mir haben koennen und ich habe ihnen diesen Wunsch natuerlich (wenn auch irritiert) erfuellt. Den ganzen Tag wurde in meinen Haaren rumgefummelt und ich war am Ende des Tages ueberrascht, dass ich noch Haare hatte ;)
Die Kinder haben ganz viele Sachen aus ihrem Leben erzaehlt, das war teilweise wirklich schockierend. Fuer viele der Kinder war es das erste Mal, dass sie nach Valparaiso gefahren sind. Und das obwohl sie nur anderthalb Stunden entfernt wohnen...
In Valparaiso haben wir ein Museum angeschaut, Kriegsschiffe besichtigt und Mittag gegessen.
Der Tag war wirklich schoen und es wurden uns die Augen geoeffnet, dass es hier in Chile noch eine andere Welt gibt. Wir kennen nur die Oberschicht und uns war einfach nicht klar, dass es so krasse Armut hier gibt. Das Einzige, was ich nach diesem Tag will ist helfen!
Donnerstag, 18. November 2010
Mal wieder.
Mmh. Ich muss schon sagen, ich bin recht enttäuscht. Als ich ins Auslandsjahr gegangen bin, war ich fest entschlossen, dass ich regelmäßig meinen Blog schreiben werde und jetzt bekomme ich das auch nicht hin. Es ist aber einfach so, dass es immer so viele Dinge zu tun gibt, man immer was vorhat und ab und an brauche ich dann auch mal eine Auszeit ;)
Der Frühling ist jetzt voll da und es ist einfach ganz anders als in Deutschland. Morgens hängt hier der Nebel ganz tief und man denkt, dass man sich schön einpacken muss. In der Schule zittert man dann erst noch ein bisschen bei grauem Himmel, doch spätestens ab der 2. Pause klart es auf und es wird rasend schnell heiß und sehr sonnig. Unser Mittagessen nehmen wir dann entspannt im Halbschatten sitzend ein und freuen uns schon auf die heimischen Pools. Wenn ich dann zu Hause ankomme, gehe ich oft schnurstracks in den Pool... Im Haus ist es zum Glück dank irgendwelcher Vorrichtungen nicht so warm, sondern erfrischend kühl.
In der Schule stehen jetzt bald die Abschlussprüfungen an, in denen der Stoff aus dem ganzen Jahr abgefragt wird und die jeweils doppelt zählen. Ich mache wahrscheinlich nur die Prüfungen in Englisch und Spanisch mit.
Meine Klasse in der Schule ist supertoll. Wir sind 30 und es gibt kaum Gruppenbildung, alle kennen sich seit mindestens 10 Jahren und entsprechend entspannt gehen sie miteinander um.
Heute hatten wir alle Religion (katholisch logischerweise) und es wurde ein Referat über Sterbenshilfe und ein anderes über Abtreibung gehalten. Es wurde jeweils Pro und Kontra vorgestellt und danach eine offene Diskussion begonnen. Das war sehr interessant, denn in Chile ist beides noch verboten und ist ständig in der Diskussion. Alle waren sehr offen und wir haben eine interessante Diskussion geführt.
Meine Gastmutter ruft gerade sehr lautstark nach mir, denn es gibt jetzt (21:39!) Abendessen.
Buenas noches!
Der Frühling ist jetzt voll da und es ist einfach ganz anders als in Deutschland. Morgens hängt hier der Nebel ganz tief und man denkt, dass man sich schön einpacken muss. In der Schule zittert man dann erst noch ein bisschen bei grauem Himmel, doch spätestens ab der 2. Pause klart es auf und es wird rasend schnell heiß und sehr sonnig. Unser Mittagessen nehmen wir dann entspannt im Halbschatten sitzend ein und freuen uns schon auf die heimischen Pools. Wenn ich dann zu Hause ankomme, gehe ich oft schnurstracks in den Pool... Im Haus ist es zum Glück dank irgendwelcher Vorrichtungen nicht so warm, sondern erfrischend kühl.
In der Schule stehen jetzt bald die Abschlussprüfungen an, in denen der Stoff aus dem ganzen Jahr abgefragt wird und die jeweils doppelt zählen. Ich mache wahrscheinlich nur die Prüfungen in Englisch und Spanisch mit.
Meine Klasse in der Schule ist supertoll. Wir sind 30 und es gibt kaum Gruppenbildung, alle kennen sich seit mindestens 10 Jahren und entsprechend entspannt gehen sie miteinander um.
Heute hatten wir alle Religion (katholisch logischerweise) und es wurde ein Referat über Sterbenshilfe und ein anderes über Abtreibung gehalten. Es wurde jeweils Pro und Kontra vorgestellt und danach eine offene Diskussion begonnen. Das war sehr interessant, denn in Chile ist beides noch verboten und ist ständig in der Diskussion. Alle waren sehr offen und wir haben eine interessante Diskussion geführt.
Meine Gastmutter ruft gerade sehr lautstark nach mir, denn es gibt jetzt (21:39!) Abendessen.
Buenas noches!
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